Wochenendprogramm
Gestern war schönes Wetter, sonnig und nicht zu warm. Bratschi hat eine kleine Velotour gemacht: dem Berlin-Spandauer- und Hohenzollernkanal entlang bis zum Tegeler See und dann am Ufer des Sees entlang bis nach Tegel. Dort kam sie an der Greenwichpromenade an, gerade als das Ausflugsschiff „MS Feengrotte“ sich abfahrbereit machte. Bratschi bestieg kurzentschlossen das Schiff und kam so in den Genuss einer Rundfahrt auf dem Tegeler See, mit einem kleinen Abstecher in die Havel hinein. Es war wunderbar! Das Schiff tuckerte so gemächlich vor sich hin, dass es gar von zwei Ruderbooten überholt wurde – das war ein lustiger Anblick!
Nach der Velotour wollte Bratschi zum Kurfürstendamm fahren. Sie bestieg die S 5 – ein grosser Fehler, wie sie bei der nächsten Haltestelle merkte. Die S 5 fährt nämlich Richtung Olympiastadion, und in ebendiesem Stadion fand an ebendiesem Abend das DFB-Pokal-Finale statt: Bayern München gegen Borussia Dortmund. Als Fussballbanause hatte Bratschi daran überhaupt nicht mehr gedacht. Jedenfalls stieg dann eine (ziemlich grosse) Horde grölender und bereits betrunkener Bayern-Fans in den Wagen ein, in dem Bratschi sass, und die Fahrt wurde ziemlich ungemütlich. Als Bratschi nach einer gefühlten Ewigkeit am Bahnhof Zoo ausstieg und die Polizistenmauer passiert hatte, lief sie prompt genau ins Zentrum BVB-schen Feierns rein und fand sich plötzlich inmitten einer riesigen gelben Menschenmenge wieder. (Typisch Bratschi, würde Kruse sagen: Total verpeilt.) Da hatte sie endgültig die Nase voll und fuhr wieder nach Hause in ihre ruhige Wohnung. Bratschi und der Ku’damm, das wird irgendwie nichts.
Heute regnete es in Strömen. Bratschi hat ihre Museumskarte genutzt und das Bode-Museum besucht. Dort sind Skulpturen, Schnitzereien und Gemälde vor allem aus Gotik, Barock und Renaissance ausgestellt. Auch das Museumsgebäude selbst ist sehenswert: Es hat eine Dreiecksform, eine grosse und eine kleine Kuppel und eine Basilika, und die Räume sind so verwinkelt, dass Bratschi teilweise ziemlich herumgeirrt ist. Nach zweieinhalb Stunden und der Besichtigung von höchstens einem Sechstel der ganzen Ausstellung war Bratschis Aufnahmefähigkeit erschöpft, und sie liess sich zu Kaffee und Kuchen im Museumskaffee nieder, mit Blick auf die grosse Museumskuppel.
Nachmittags hat Bratschi dann vom schlechten Wetter profitiert und gewaschen. Das „Waschcenter“ in ihrem Haus ist von seinem Wasserschaden befreit und wieder geöffnet, und Bratschi ist sehr froh darüber. Man kann ja sehr viel im Lavabo waschen, aber bei gewissen Sachen stösst man doch an Grenzen, etwa bei Badetüchern oder Bettlaken! Und jetzt, am Sonntagabend, freut sich Bratschi auf den Tatort, der gleich beginnt. Tschüüüüs!