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Vereinzelungsanlagen und Bannmeilen

31. Juli 2014

Gestern Morgen ist Bratschi im Ministerium wieder mal in der „Vereinzelungsanlage“ stecken geblieben und hat einen Stau verursacht. Wenn man die Anlage nicht richtig bedient, kann man zwar ein Stück reingehen, wird dann aber automatisch wieder rausgedreht, bevor man es ganz in den Innenbereich geschafft hat. Bratschi weiss nicht, warum ihr das immer wieder passiert. Irgendwie hat sie die Anlage nicht im Griff. Zum Glück kommt sie meistens mit dem Fahrrad, da stellt sich dieses Problem nicht, weil man dann einen anderen Eingang nimmt. (Dort kann es höchstens passieren, dass man die schmale Türöffnung nicht richtig trifft, aber das ist ein anderes Problem.)

Am Nachmittag fand vor dem Ministerium eine Ein-Mann-Demo statt: Ein einzelner Mann stellte sich vor den Eingang (kaum 10 Meter von Bratschi entfernt!), stellte ein Plakat auf, packte ein Megaphon aus und hielt eine Rede. Die Polizisten, die sonst bei jedem falsch parkierten Auto einschreiten, hielten sich im Hintergrund. Bratschi und ihre Kolleginnen fanden aber nicht heraus, worum es dem Mann eigentlich ging. Weder seine Rede noch sein Plakat noch eine auf dem Plakat angegebene Internetseite halfen weiter. Eigentlich schade, denn wenn sich jemand schon so exponiert und sich rufend vor ein Ministerium stellt, sollte auch der Anlass dafür deutlich werden. Bratschi & Co. haben noch darüber diskutiert, ob es überhaupt erlaubt ist, vor einem Ministerium zu demonstrieren. Ein erster Blick ins Internet ergab, dass es in Berlin eine „Bannmeile“ um die Gesetzgebungsorgane (Bundestag, Bundesrat) und ums Bundesverfassungsgericht herum gibt, für die es sogar ein eigenes Gesetz gibt („Gesetz über befriedete Bezirke für Verfassungsorgane des Bundes“). Für die Ministerien scheint es eine solche geschützte Zone hingegen nicht zu geben. Das ist gut, so wird es hier jedenfalls nicht langweilig!

Morgen ist der 1. August. Da in der Schweiz dieser Tag ein Feiertag ist, hat ihn sich Bratschi auch freigenommen – sie kann hier doch nicht arbeiten, wenn alle ihre Berner Kollegen auf der faulen Haut liegen!

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