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Mañana

1. September 2014

Für heute Abend hatte sich Bratschi eigentlich eine lange To-do-Liste vorbereitet. Als sie aber von Arbeitskollegin G. spontan auf ein Gläschen Wein eingeladen wurde (nachdem sich die beiden recht lang und leider auch recht erfolglos mit einem vertrackten Formulierungsproblem abgemüht hatten), sagte sie natürlich nicht Nein. So lernte sie das „taz.café“ kennen und verbrachte dort zwei vergnügliche Stunden.

Da es in der Zwischenzeit zu regnen angefangen hatte, konnte Bratschi auf dem Rückweg zum ersten Mal ihren schicken neuen Überzug für den Velohelm ausprobieren: Er ist neongelb, hat auf beiden Seiten reflektierende Streifen und enthält auf der Rückseite ein rot blinkendes Licht. Bratschi sieht darin ein bisschen aus wie ein ausserirdisches Wesen mit einem grossen Wasserkopf. Neongelb behelmt fuhr Bratschi auf ihrer üblichen Route nach Hause. Die Fahrt verlief ereignislos. Nur vor der britischen Botschaft, wo immer ganz viel Polizei herumsteht, musste Bratschi unauffällig ihr sich selbst absenkendes Velolicht etwas festhalten, damit es nicht genau vor den Polizeiposten einen Schlenker nach unten machte.

Zuhause wollte sich Bratschi noch einen Tee kochen, schaute allerdings etwas schräg, als aus der Packung mit Rooibos-Vanille-Tee ein Teebeutel mit der Aufschrift „Ingwer & Zitrone“ auftauchte – zumal es in ihrer Küche gar keinen solchen Tee gibt. Danach beschriftete sie noch ihre To-do-Liste um (statt „Montag“ steht jetzt „Dienstag“ drauf, der Rest ist unverändert) – und setzte sich vor den Fernseher.

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