Wowi geht auch
Gestern konnte Bratschi wieder ein bisschen Weltmeister feiern: Einer der Junioren in ihrem Berliner Ruderclub sass im Junioren-Vierer, der an der U-19-Weltmeisterschaft Gold gewonnen hat. Bratschi ging allerdings nicht zur Siegesfeier, sondern lieber aufs Wasser. Sie hat ja letzte Woche schon geschwänzt, und viele Rudermittwoche bleiben nicht mehr bis Ende September. Der Schlagmann in dem Boot, in dem sie sass, gab dann allerdings einen so schnellen Rhythmus vor, dass Bratschi schon nach 10 Minuten fix und fertig war. Irgendwann schaffte sie es dann auch tatsächlich, vom Rollsitz zu kippen, und sass dann neben dem Sitz im Boot. Das ist etwas ungünstig, wenn alle anderen weiterrudern und man selber weder sich noch die Ruder bewegen kann. Bratschi nahm es gelassen, die übrige Mannschaft auch, und manch einer freute sich vielleicht sogar heimlich über die unverhoffte Pause.
Nach dem Rudern hat sich Bratschi noch mit Clubkleidung eingedeckt. Sie war total happy, dass es endlich geklappt hat, denn so hat sie eine wunderbare Erinnerung an Berlin, wenn sie wieder in der Schweiz ist. Und die Schweizer Clubkameraden werden bestimmt grosse Augen machen, wenn Bratschi mit einem riesigen „Berlin“ auf dem Rücken auf dem Bielersee herumfährt. Die Ruderfrau war übrigens auch happy: Sie sagte, sie habe noch nie so viel auf einmal verkauft. Das Geld, das sie bekam, war allerdings ziemlich feucht – es hatte eine Bootsrundfahrt gemacht, denn Bratschi wollte die Scheine nicht unbeaufsichtigt in der Garderobe lassen.
Aus Berlin gibt es ausserdem noch zu berichten, dass „Wowi“, der Regierende Bürgermeister, auf Ende Jahr zurücktritt. Seinen Amtssitz, das Rote Ratshaus, hat Bratschi bereits besichtigt, allerdings nur von aussen. Von innen wird sie dieses Wochenende hoffentlich einige Ministerien sehen: Es findet nämlich der Tag (oder besser: die beiden Tage) der offenen Tür der Bundesregierung statt, sprich: Die Ministerien öffnen ihre normalerweise gut verschlossenen Pforten. Bratschi wird da sicher hingehen. Vielleicht gelingt es ihr ja, einen Blick ins Bundeskanzleramt zu werfen?