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Einkaufen in Deutschland

8. April 2014

Bratschi hat erste Erfahrungen mit dem Einkaufen in Deutschland gemacht. Für Schweizer Verhältnisse sind vor allem die Lebensmittel spottbillig hier. Und auch das Essen im Restaurant ist für so wenig Geld möglich, das Bratschi immer noch staunt. Es gibt aber nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile: Gestern Abend ist Bratschi dummerweise zu einer Zeit einkaufen gegangen, zu der noch viele andere Leute die gleiche Idee hatten. Die Schlange vor der Kasse war die längste, die Bratschi in ihrem ganzen Leben überhaupt je gesehen hat. Bratschi hing denn auch eine geschlagene halbe Stunde lang dort fest. Wäre zu Hause der Kühlschrank nicht gähnend leer gewesen, hätte sie ihr Zeug wieder in die Regale gepackt und wäre gegangen.

Auch sonst muss sich Bratschi noch etwas umgewöhnen. Als sie das erste Mal Gemüse kaufen wollte, hat sie verzweifelt die Waage gesucht, die einfach nicht zu finden war. Gemüse und Obst werden hier direkt an der Kasse gewogen, aber das muss man ja erst einmal herausfinden. Bratschi denkt beim Einkaufen auch nicht immer daran, dass sie zurzeit nicht in ihrer angestammten Schweizer Wohnung mit der gewohnten Einrichtung, sondern in einer anderen Wohnung lebt. So hat sie schon Zutaten für einen Gratin gekauft und erst zu Hause festgestellt, dass sie zwar einen schönen Backofen, aber gar keine Gratinform hat. Und der gekaufte Ordner ist auch ziemlich nutzlos, solange er nicht durch einen Locher ergänzt wird…

Gestern Abend war Bratschi generell genervt, nicht nur wegen der Endlosschlange im Laden, sondern auch, weil die Technik einfach nicht funktionieren wollte: 1. Keine Internetverbindung in der Wohnung, also auch kein Skype. 2. Gekaufte deutsche Prepaid-Karte liess sich nicht registrieren und somit das deutsche Handy nicht benutzen. 3. Guthaben des Schweizer Handys praktisch aufgebraucht (aufladbar übers Internet, aber: siehe Punkt 1). Es ist zwar sehr schön in Berlin, aber gerade komplett von der Aussenwelt abgeschnitten möchte Bratschi dann doch nicht sein. Kruse musste am Telefon als Blitzableiter herhalten. B: Hier funktioniert nichts. K: Das ist blöd. B: Mach was! K: ??? B: Mach was!!! K: Ich bin in der Schweiz! B: Egal, mach was!!!

Kruse konnte dann tatsächlich was machen: Jetzt funktioniert immerhin das deutsche Handy. (Bratschi hat sich bei Aldi eine „Aldi-talk“-Karte geholt, sie gibt es nur ungern zu.) Das Internet wird wohl erst funktionieren, wenn Kruse wieder in Berlin ist, sprich in drei Wochen. Aber es ist ja Fastenzeit, und man kann ja nicht nur beim Essen fasten, sondern auch z.B. beim Fernsehen oder eben beim Surfen im Internet. Ob Zwangsfasten auch eine heilsame Wirkung entfaltet?

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