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Do it yourself

28. Juli 2014

Am Samstag musste Bratschi erst einmal ausschlafen. Danach hat sie ganz viele Dinge erledigt: einen Baumarkt gesucht (und gefunden!), eingekauft, die Wohnung geputzt, gewaschen, die neuen Lichter an ihrem Velo befestigt (und zwar mithilfe des Schweizer Sackmessers, das hier als Universalschraubenzieher dienen muss). Bratschi hat auch wieder mal gekocht, was schon lange nicht mehr vorgekommen ist. Man wird bequem, wenn man mittags immer eine Kantine zur Verfügung hat und am Wochenende meist unterwegs ist.

Abends hat sich Bratschi zur Belohnung einen Kurzabstecher ins Strandbad Plötzensee gegönnt. Das Bad liegt nicht weit von ihr weg und ist bequem mit dem Velo zu erreichen. Es gibt dort einen kleinen See – den Plötzensee eben – und am See einen kleinen Sandstrand, an dem die Menschen wie Sardinen (oder eher: wie Grillwürstchen) liegen. Dahinter aber erstreckt sich eine riesige Wiese mit Bäumen, auf der viel Platz ist. Dort hat sich Bratschi niedergelassen und sich kurzzeitig der Alltagshektik entzogen. Dem Bad gegenüber, auf der anderen Seite des Kanals, liegt die Gedenkstätte Plötzensee, an der am Wochenende davor die Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 stattgefunden hatte. Bratschi war nicht in der Stimmung für düstere Vergangenheitsbewältigung und hat die Gedenkstätte daher (noch) nicht besucht.

Am Sonntag hat Bratschi noch einmal genussvoll ausgeschlafen. Dann ist sie nach Lübars gefahren. Das ist ein Stadteil von Berlin, der aber vollständig seinen dörflichen Charakter behalten hat. Bratschi fuhr an Pferdeweiden vorbei und an einem Kornfeld, das gerade abgeerntet wurde. Um die Mittagszeit machte sie einen Zwischenhalt im Strandbad am Ziegeleisee. Bratschi mag Strandbäder, weil es dort immer zwei sehr wichtige Dinge gibt: Klos und Imbissbuden! (Und natürlich Wasser, in das man hineinhüpfen und sich abkühlen kann.)

Auf dem Rückweg kam Bratschi dann erst durch ein Naturschutzgebiet, in dem es neben Wiesen, Wäldern und Bächen praktisch nichts gab – und das auf Berliner Boden! Dann, etwas später, fuhr sie durch einen Stadtteil, der sie sehr an die Schweiz erinnerte: Es gab da nämlich die Genfer Strasse, die Thurgauer Strasse, den Tessiner Weg und die Baseler (!) Strasse. Die Zermatter Strasse war ebenso vertreten wie der Grindelwaldweg. Bei der Bieler Strasse schliesslich wollte Bratschi ein Foto machen, hat dann aber festgestellt, dass sie ihr Handy nicht dabei hatte. So doof!

Zu Hause hat Bratschi dann noch ein wenig an Kruses Fahrrad herumgewerkelt, um es besser in Schuss zu bringen – mit dem Ergebnis, dass es jetzt einen Platten hat. Kruse wird begeistert sein. Aber Bratschi wird jetzt einfach mal die Kruse-Methode ausprobieren: Fahrrad hinstellen, als ob nichts wäre, und dann ganz erstaunt gucken, wenn der Schaden entdeckt wird.

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