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Abenteuerreise

26. Mai 2014

Kruse und Bratschi haben ein Motorboot gebucht. Sie werden, wenn alles klappt wie geplant, im Juni eine Woche lang um Berlin herumschippern.

Bratschi ist ein bisschen nervös. Ihre Fahrkünste haben sich bislang auf den Bielersee beschränkt. Jetzt wollen Kruse und Bratschi von Ketzin (bei Potsdam) nach Fürstenberg (an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern) fahren: 170 km Flüsse, Kanäle und Seen, mit 14 Schleusen. Hoffentlich kommt das gut!

Vorfreude

25. Mai 2014

BRATSCHI HAT KARTEN!!! Für die Berliner Philharmoniker!!! Heute früh um 8 Uhr startete der Vorverkauf für die Saison 2014/2015. Bratschi war um ca. 9.20 Uhr online. Um diese Zeit waren für das Konzert, das sie ausgesucht hatte, schon ungefähr zwei Drittel aller Karten weg. Das ist schon krass, wenn man sich das mal vorstellt. Aber immerhin hat Bratschi noch zwei Plätze gekriegt. Sie wird also im September in der Berliner Philharmonie mit ihrer angeblich ganz aussergewöhnlichen Akustik Schumann und Brahms hören – was für ein wunderbares Programm! Yeah yeah yeah yeah yeah!

Der Tag war natürlich auch ausserhalb dieser 10 Buchungs-Minuten schön, Bratschi war wieder mit ihrem Besuch unterwegs. Abends gab’s ein indisches Menü in einem indischen Restaurant. Die Portionen waren so gross, dass zwei der drei Esserinnen kapitulierten, bevor die Schüsseln leer waren. Morgen arbeitet Bratschi wieder und trifft sich daher erst abends mit ihren beiden Damen.

Winnetou in Endlosschleife

24. Mai 2014

Heute hat Bratschi ihren Besuch durch Berlin geführt. Sie kam sich dabei richtig „einheimisch“ vor und war total stolz!

Leider war sie dabei auch ziemlich müde. (Hoffentlich ist es nicht allzu sehr aufgefallen.) Denn letzte Nacht hat sie, statt früh schlafen zu gehen und ihren schon bestehenden Schlafmangel zu beseitigen, noch ihren Berlin-Krimi zu Ende gelesen. Er war so spannend, dass sie einfach nicht mittendrin aufhören konnte. Was total dämlich war, denn sie hat dadurch nicht nur zu wenig geschlafen, sondern hat jetzt auch keine Bettlektüre mehr. Am Montag muss sie dringend Bürokollegin G. bitten, ihr Nachschub zu besorgen. Bratschi selbst hat genau ein Buch in Berlin: Winnetou 2. So spannend dieser Band ist, gerade sechs Monate am Stück kann Bratschi ihn dann doch nicht lesen. Es muss also Nachschub her!

Morgen haben sich Bratschi und ihr Besuch zum Glück erst auf 12.00 Uhr verabredet. Sie wird versuchen, zur Abwechslung mal ausgeschlafen zu sein.

Ratten

23. Mai 2014

Heute war Bratschi müde. Sie hat gestern Abend noch Kaffee getrunken und nachts entsprechend lang kein Auge zugetan. (Wie doof man doch ist, immer wieder Dinge zu tun, von denen man genau weiss, dass sie schlecht herauskommen.) Immerhin hatte Bratschi so die Gelegenheit, im Berlin-Krimi weiterzulesen, den ihr Arbeitskollegin G. ausgeliehen hat und der total spannend ist. Es geht darin um eine Ratten-Invasion in Berlin. Bratschi hat sich beim Lesen daran erinnert, dass sie hier tatsächlich schon Ratten gesehen hat, die auf den U-Bahn-Schienen herumgehuscht sind. Ganz abwegig scheint das Szenario also nicht zu sein.

Morgen wird Bratschi ihren Damenbesuch durch Berlin führen. Daher muss sie gleich noch einen Blick auf die Wettervorhersage werfen, denn das Programm wird abhängig vom Wetter gestaltet. Und dann wird Bratschi ins Bett sinken und diese Nacht sicher gut schlafen.

Damenbesuch

22. Mai 2014

Heute hat das Fenster im Büro von Bratschi und Arbeitskollegin G. endgültig den Geist aufgegeben. Bis jetzt liess es sich immerhin problemlos öffnen, dann aber nur noch von ausgewählten Personen schliessen. Heute nun war es gar nicht mehr zuzukriegen. Was Bratschi und G. überhaupt nicht gestört hätte, leider aber nicht ins Sicherheitskonzept des Ministeriums passte. Es kam also der Monteur, und der hat es auch tatsächlich geschafft, das Fenster wieder zu schliessen. Jetzt aber lässt es sich nicht mehr öffnen. Bratschi wurde leicht mulmig bei dem Gedanken, nun vier Monate in einem Büro sitzen zu müssen, in dem das Fenster nicht geöffnet werden kann – und das im Sommer!

Nach der Arbeit sind Bratschis trübe Gedanken dann aber verflogen. Heute kamen Mama Bratschi und B. in Berlin an. Ihr Hotel liegt genau auf halber Strecke zwischen Bratschis Wohnung und ihrem Arbeitsort, das ist sehr praktisch. Es gab ein gemeinsames Znacht, dann hat Bratschi den beiden noch den Bahnhof gezeigt, sie wollen morgen nämlich nach Potsdam fahren. Bratschi muss leider arbeiten, aber am Wochenende werden die drei Damen gemeinsam losziehen.

Bratschi und die Wilde 13

21. Mai 2014

Heute war Bratschi probeweise im Ruderclub „RC Tegel 1886“. Einen schöneren Abend hätte sie sich dafür kaum aussuchen können, es war absolut traumhaftes Wetter. Bratschi ist natürlich gleich in einem Männerboot gelandet. Und was macht so ein typisch deutsches Männerboot? Einen kleinen Zwischenhalt, damit sich die Mannschaft mit einem Bierchen stärken kann. Oder mit zwei Bierchen. Als der Männer-Achter kurz darauf auch noch durstig landete, sass Bratschi allein unter 13 Männern. Es war lustig! Danach war Bratschi allerdings leicht wacklig unterwegs und froh, als sie es pannenfrei wieder ins Boot geschafft hatte.

Die Fahrt selber war wunderschön, die Kulisse einmalig, Bratschi staunte und staunte (und fiel immer wieder aus dem Rhythmus, was ihre Männer aber mit Fassung trugen). Sie wird sich dem RC Tegel wohl als Gastruderin anschliessen.

Ahoi!

19. Mai 2014

Im Juni haben Bratschi und Kruse eine Woche frei. Die ersten gemeinsamen Ferien dieses Jahr! Kruse will eine Motorboot-Tour machen. Er schwelgt und schwärmt. Und Bratschi? Versucht ein Boot zu organisieren, denn ohne Boot kann man ja schlecht eine Bootstour machen… Ob sie das so kurzfristig noch schafft? Sie wird berichten.

Wochenendprogramm

18. Mai 2014

Gestern war schönes Wetter, sonnig und nicht zu warm. Bratschi hat eine kleine Velotour gemacht: dem Berlin-Spandauer- und Hohenzollernkanal entlang bis zum Tegeler See und dann am Ufer des Sees entlang bis nach Tegel. Dort kam sie an der Greenwichpromenade an, gerade als das Ausflugsschiff „MS Feengrotte“ sich abfahrbereit machte. Bratschi bestieg kurzentschlossen das Schiff und kam so in den Genuss einer Rundfahrt auf dem Tegeler See, mit einem kleinen Abstecher in die Havel hinein. Es war wunderbar! Das Schiff tuckerte so gemächlich vor sich hin, dass es gar von zwei Ruderbooten überholt wurde – das war ein lustiger Anblick!

Nach der Velotour wollte Bratschi zum Kurfürstendamm fahren. Sie bestieg die S 5 – ein grosser Fehler, wie sie bei der nächsten Haltestelle merkte. Die S 5 fährt nämlich Richtung Olympiastadion, und in ebendiesem Stadion fand an ebendiesem Abend das DFB-Pokal-Finale statt: Bayern München gegen Borussia Dortmund. Als Fussballbanause hatte Bratschi daran überhaupt nicht mehr gedacht. Jedenfalls stieg dann eine (ziemlich grosse) Horde grölender und bereits betrunkener Bayern-Fans in den Wagen ein, in dem Bratschi sass, und die Fahrt wurde ziemlich ungemütlich. Als Bratschi nach einer gefühlten Ewigkeit am Bahnhof Zoo ausstieg und die Polizistenmauer passiert hatte, lief sie prompt genau ins Zentrum BVB-schen Feierns rein und fand sich plötzlich inmitten einer riesigen gelben Menschenmenge wieder. (Typisch Bratschi, würde Kruse sagen: Total verpeilt.) Da hatte sie endgültig die Nase voll und fuhr wieder nach Hause in ihre ruhige Wohnung. Bratschi und der Ku’damm, das wird irgendwie nichts.

Heute regnete es in Strömen. Bratschi hat ihre Museumskarte genutzt und das Bode-Museum besucht. Dort sind Skulpturen, Schnitzereien und Gemälde vor allem aus Gotik, Barock und Renaissance ausgestellt. Auch das Museumsgebäude selbst ist sehenswert: Es hat eine Dreiecksform, eine grosse und eine kleine Kuppel und eine Basilika, und die Räume sind so verwinkelt, dass Bratschi teilweise ziemlich herumgeirrt ist. Nach zweieinhalb Stunden und der Besichtigung von höchstens einem Sechstel der ganzen Ausstellung war Bratschis Aufnahmefähigkeit erschöpft, und sie liess sich zu Kaffee und Kuchen im Museumskaffee nieder, mit Blick auf die grosse Museumskuppel.

Nachmittags hat Bratschi dann vom schlechten Wetter profitiert und gewaschen. Das „Waschcenter“ in ihrem Haus ist von seinem Wasserschaden befreit und wieder geöffnet, und Bratschi ist sehr froh darüber. Man kann ja sehr viel im Lavabo waschen, aber bei gewissen Sachen stösst man doch an Grenzen, etwa bei Badetüchern oder Bettlaken! Und jetzt, am Sonntagabend, freut sich Bratschi auf den Tatort, der gleich beginnt. Tschüüüüs!

Flurfunk

16. Mai 2014

Heute sass Bratschi im Büro vor dem Computer, als es an die Bürotür klopfte und einer der Hausmeister seinen Kopf reinstreckte, etwas zögernd. Dann fragte er: Stimmt es, was man sich so erzählt? Bratschi wurde hellhörig. Was erzählt man sich denn so? Dass Sie aus der Schweiz kommen! Bratschi war amüsiert. Das halbe Ministerium scheint zu wissen, dass da neuerdings eine Schweizerin sitzt. Ihr Besucher jedenfalls war ganz begeistert, schwärmte von der Schweiz und wollte schliesslich wissen, ob Bratschi ihm vielleicht noch ein paar Tipps geben könne, er wolle nämlich noch einmal in die Schweiz fahren mit seiner Familie. Bratschi freute sich und versprach ihm ganz viele Tipps.

Gestern übrigens, in der Humboldt-Box, hat Bratschi eine Maschine getestet, die anhand des Gesichtsausdrucks den Gemütszustand einer Person bestimmen will. Bei Bratschi resultierte als Ergebnis immer nur „happy“, ganz egal, wie sehr sie das Gesicht auch verzog. Das war im Grunde genommen ja auch zutreffend. Da das Gerät Bratschi aber konstant in die Geschlechtskategorie „male“ einreihen wollte, war sie von seiner Zuverlässigkeit doch nicht so überzeugt.

Das Schloss

15. Mai 2014

Heute war Bratschi in der Humboldt-Box. Das ist ein würfelförmiges Gebilde am Rande einer riesigen Baustelle mitten im Zentrum, nämlich da, wo das Berliner Schloss rekonstruiert wird. Das alte Schloss, in dem diverse Könige und Kaiser residierten, wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und 1950 vom DDR-Regime kurzerhand gesprengt. Jetzt wird es neu errichtet und soll dann als Kulturforum dienen.

In der Box werden Informationen zum Schloss und zu seiner Geschichte präsentiert. Ausserdem kann man Originalteile des alten Schlosses kaufen. Ein ordentlich grosses Fassadenelement etwa ist für 25’ooo Euro zu haben, ein richtiges Schnäppchen. In der Box gibt es aber auch zwei Stockwerke, in dem verschiedene Museen und andere Institutionen, die zukünftigen Nutzer des neuen Schlosses, Ausstellungsstücke präsentieren. Ein Glücksfall für Bratschi, gab es doch unter anderem eine Ecke zum Thema Sprachen. Dort kann man sich in einer bequemen Liegehöhle eine filmische 10-Minuten-Lektion Kiezdeutsch zu Gemüte führen oder in einem kleinen Quiz die Eigenheiten der deutschen Dialekte erkunden. Bratschi liess sich auch Wörter wie „Hausfrau“ oder „Polizist“ in verschiedenen Gebärdensprachen anzeigen. Sie fand es höchst interessant, wie unterschiedlich die einzelnen Sprachen dasselbe Wort in Gebärden umsetzen. Und schliesslich hat Bratschi noch chinesische Schriftzeichen nachgemalt, unter anderem das Zeichen für „Alkohol“. Man weiss ja nie, solche Kenntnisse könnten mal noch nützlich sein.