Aus 7 mach 1
Heute hat Bratschi an einer Hausführung durchs Ministerium teilgenommen. Das Ministerium ist aus architektonischer Sicht interessant, weil es aus 7 Gebäuden zusammengesetzt ist, die ganz unterschiedlich alt sind und auch ganz unterschiedlich aussehen. Der älteste Teil des Gebäudekomplexes ist ein Kolonnadenelement, das von Carl Langhans stammt, der auch das Brandenburger Tor geschaffen hat. Am neusten ist der sogenannte „Neubau“, ein Plattenbau aus DDR-Zeiten. Die Gebäude wurden, soweit das möglich war, im Originalzustand gelassen. So sieht man an einer Mauer noch die Anschrift des früheren Ladenbesitzers, in einer anderen Mauer sind noch die Einschusslöcher aus dem 2. Weltkrieg zu sehen.
Im Innern des Gebäudekomplexes gibt es verwinkelte Innenhöfe und neckische Passerellen, über die man von einem Gebäudeteil in einen anderen gelangt. Es gibt auch viel Grün, in den Höfen und auf den Dächern. Chinesische Besucher sollen vor allem über die Bambusbepflanzung in dem einen Innenhof begeistert sein. Zuoberst am Plattenbau sind sogar Nistkästen für Vögel angebracht. Es wird allerdings gemunkelt, es habe noch nie ein Vogel dort genistet.
Bratschi gefällt das Gebäude. Sie findet es eine gelungene Kombination von Alt und Neu. Nicht so gelungen ist allerdings das Fenster im Büro von Bratschi und Arbeitskollegin G.: Die beiden können es zwar aufmachen, aber nicht mehr zumachen. Sehr praktisch! Aber so kennt Bratschi immerhin schon sämtliche Hausmeister. Und hat gelernt, dass männliche Wesen mitunter doch ganz nützlich sind, wenn weibliche Wesen mit ihren schwachen Kräften nicht mehr weiterkommen. 😉