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Schweizer und Dänen

29. September 2014

Bratschi wird es auch an ihren letzten Berliner Tagen nicht langweilig. Am Samstagabend war sie auf G.s Geburtstagsfest eingeladen. Es war nicht ganz einfach, dorthin zu gelangen, weil Bratschi die Marathonstrecke queren musste, auf der gerade die Inlineskater ins Ziel liefen. Mit etwas Verzögerung kam Bratschi aber doch noch an. Es war sehr gemütlich, die Leute nett, das Essen köstlich (Linsensuppe, Couscous-Salat, verschiedene Käsesorten und vieles mehr, als Nachtisch Tiramisu und Apfelkuchen). Bratschi blieb in der „Küchengruppe“ stecken und schaffte es gar nicht erst bis in die „Wohnzimmergruppe“, aber da das Geburtstagskind gegen Ende auch in die Küchengruppe zurückkehrte, war das nicht so schlimm.

Der Sonntag war dem Marathon gewidmet. Erst stellte sich Bratschi kurz nach Kilometer 7 auf, um ihre beiden mitlaufenden Freunde anzuspornen. Es war die Dänen-Ecke: Ein grosser dänischer Fantrupp stand an der Strasse, schwenkte dänische Flaggen und brach in wildes Rufen und Jubeln aus, sobald ein Däne vorbeilief. Und es liefen sehr viele Dänen vorbei! Die Schweizer scheinen leider viel diskreter zu sein: Kaum eine Läuferin oder ein Läufer war mit einem Schweizer Trikot unterwegs. Wenn aber eine oder einer kam, so freute sich Bratschi und rief laut „Hopp Schwyz!“ – so laut, dass der neben ihr stehende Mann jedesmal zusammenzuckte und sich erschreckt umblickte. (Kruse, dem’s peinlich gewesen wäre, war ja nicht dabei.) Die wogende Menge der laufenden Menschen bot einen schönen Anblick, und wegen der grossen Masse der Läuferinnen und Läufer sah es so aus, als würden die Gebäude auf der anderen Strassenseite „davonfahren“ – ein faszinierender optischer Effekt.

Als A. und C. vorbeigelaufen und gebührend beklatscht worden waren, machte Bratschi eine kurze Pause, dann stellte sie sich bei Kilometer 41, also kurz vor dem Ziel, wieder auf. Zu dieser Zeit waren die Spitzenläufer schon längst im Ziel – der Kenianer Kimetto hatte mit 2.02.57 Stunden einen neuen Weltrekord geschafft. (Bratschi hat neben den Fussball-Weltmeistern jetzt also auch einen Weltrekordler gesehen, hehe.) Bratschi fand es faszinierend, wie frisch viele der Läuferinnen und Läufer noch aussahen, und das mit 40 km in den Beinen. Auch C. und A. sahen noch ganz passabel aus, als sie vorbeiliefen. C. nahm das erste Mal an einem Marathon teil und lief ihn gleich auf Anhieb zu Ende – Chapeau!

Heute nun musste Bratschi ihre Sachen zusammenpacken und die Wohnung leeren und „besenrein“ machen. Zum Glück hatte sie frei, denn das Zusammenpacken und Putzen hat doch recht lang gedauert. Dazwischen gab es aber eine lange Mittagspause, in der sich Bratschi mit Arbeitskollegin Frau B. auf einen Kaffee getroffen hat. So konnte man in aller Ruhe noch ein Schwätzchen halten, und das an einem wunderbar sonnigen und warmen Herbsttag mitten auf dem Gendarmenmarkt (der ja, wie schon erwähnt, oft als der schönste Platz Berlins angepriesen wird).

Jetzt muss Bratschi noch die letzten paar Sachen ins Hotel transportieren. Dann trifft sie sich mit G. und C. zum Abschieds-Abendessen – es wird nicht das letzte Abschiedsessen sein in den nächsten Tagen.

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