Auf der Grossbaustelle
Puh, gestern und heute hatte Bratschi lange Arbeitstage! Sie wird dafür versuchen, morgen Nachmittag früh Schluss zu machen. Ein paar Dinge, die auf ihrer ominösen To-do-Liste stehen, sollte sie schon noch erledigen, bevor am Freitag der Besuch kommt – zum Beispiel die Wohnung wieder mal putzen und den Kühlschrank etwas auffüllen.
Bratschi hat übrigens festgestellt, dass man von ihrer Küche aus seit kurzem die Schweizer Fahne auf der Schweizer Botschaft nicht mehr sieht. Der Rohbau für ein neues Bürogebäude, das in der Nähe der Spree errichtet wird, hat sich als Hindernis davorgeschoben. Dafür liegt Bratschis Wohnung seit ungefähr einem Monat nicht mehr an einer ruhigen Quartierstrasse, sondern an einer Hauptverkehrsstrasse. Da nämlich die Chausseestrasse, eine wichtige Nord-Süd-Verbindung, wegen Bauarbeiten komplett gesperrt wurde, wird der ganze Verkehr nun um Bratschis Wohnblock herum geführt. So erlebt Bratschi immerhin hautnah mit, dass Berlin eine höchst lebendige Stadt ist. Und wundert sich auch nicht mehr darüber, dass ihr Arbeitsweg jede Woche wieder leicht anders aussieht.