Der Weg ist das Ziel
Bratschi hat eine wunderbar anstrengende Wochenhälfte hinter und eine ebensolche vor sich: jeden Tag eine Verabredung! Am Dienstagabend hat sie sich mit einer Gruppe Wanderruderer des Seeclubs Biel getroffen. Ziel der diesjährigen Wanderfahrt des Seeclubs war nämlich zufälligerweise Berlin und Umgebung. Vom Dienstag auf den Mittwoch hat der fröhliche Seeclub-Trupp in Berlin übernachtet. Am Dienstagabend stand ein Apéro auf dem Programm, dem sich Bratschi kurzerhand angeschlossen hat. Sie hat sich gefreut, bekannte Gesichter zu sehen und wieder mal Schweizerdeutsch zu hören und zu sprechen!
Nach dem Apéro ist Bratschi mit drei Seeclub-„Mädels“ noch durch die Stadt gezogen. Erst waren die vier auf der Suche nach einem Tanzlokal namens „El Bario“, das an der Potsdamer Strasse Nr. 83 zu finden sein sollte. Nach abenteuerlicher Reise und einer Busfahrt, auf der am Ende der halbe Bus (inklusive Chauffeurin) Ausschau nach dem Lokal hielt, fand sich zwar besagte Nummer 83, aber kein „El Bario“. Wie sich herausstellte, war der Reiseführer mit dem El-Bario-Tipp von 2003 und somit nicht mehr ganz aktuell… Die Busfahrerin nannte als Alternative ein anderes Lokal, das die vier Frauen nach längerem Marsch dann auch tatsächlich fanden – es war nur leider geschlossen! Der dritte Versuch des Abends, ein passendes Ausgehlokal zu finden, endete in einer S-Bahn, die in die falsche Richtung fuhr. Daraufhin beschloss der Vierertrupp, die Suche nicht mehr fortzusetzen und schlafen zu gehen – inzwischen waren drei Stunden vergangen, und Bratschi musste langsam schauen, dass sie mit dem öffentlichen Verkehr noch nach Hause kam. Der Abend war so absurd, dass Kafka seine helle Freude daran gehabt hätte. Bratschi jedenfalls hat schon lange nicht mehr so gelacht.
Gestern Abend war Bratschi zum zweiten Mal im Ruderclub Tegel. Im Gegensatz zur vorherigen Woche war das Wetter schlecht, daher waren auch nur ganz wenige Leute da. Es hat trotzdem geklappt mit einer kurzen Ausfahrt. Bratschi besitzt allerdings noch keinen Schlüssel für die Damengarderobe und hat schon fast befürchtet, dass sie dann nicht mehr an ihre Sachen (inkl. Wohnungsschlüssel!) herankommt. Sie sass nämlich wieder mit einem Herrn im Boot. Aber der Herrenschlüssel hat zum Glück auch die Damengarderobe aufgeschlossen, und Bratschi wird sich jetzt möglichst rasch um einen eigenen Schlüssel kümmern.
Heute Morgen schliesslich war Bratschi mit Mama Bratschi und B. zum Frühstück verabredet. Es war eigentlich ein Brunch, was die Menge und die verfügbare Auswahl an Essbarem betraf, die Uhrzeit allerdings war ganz und gar nicht brunchmässig: 8.00 Uhr! Nach dem Früh-Brunch hat Bratschi den beiden Damen noch ihr Büro gezeigt (von aussen), das von der Strasse aus ja gut sichtbar ist, weil es im Erdgeschoss liegt. Mit einem kurzen Spaziergang ging’s zurück ins Hotel, wo die beiden Damen in ein Taxi stiegen und in Richtung Flughafen wegfuhren. Schade! Bratschi fuhr nach Hause, wo sie eine Pause eingeschaltet hat, denn Freitag bis Sonntag wird wieder volles Programm sein.