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Von Schöneberg bis Schönwalde

13. April 2014

Heute hat Bratschi versucht, Berlins Dimensionen zu er-fahren. Erst ist sie mit der Ring-S-Bahn, die kreisförmig rund um die Berliner Innenstadt herum fährt, eine komplette Runde gefahren: Westkreuz, Südkreuz, Ostkreuz, Gesundbrunnen. (Bratschi wundert sich: Warum gibt es kein Nordkreuz?) Bratschi hat dabei festgestellt: Es dauert rund eine Stunde, bis man wieder am Ausgangsort ist. Danach ist Bratschi einmal quer durch Berlin gefahren, von Nordosten (Ahrensfelde) bis nach Südwesten (Wannsee), die komplette Strecke der S 7. Auch dafür hat sie (für einen Weg, nicht etwa hin und zurück) über eine Stunde gebraucht. Gesehen hat sie von hässlichen Wohnsilos bis hin zu echtem Wald die ganze Bandbreite dessen, was Berlin zu bieten hat. Wenn sie Zeit hat, wird sie das Ganze noch in die andere Richtung versuchen, von Nordwesten nach Südosten. Auch wenn Kruse heute den Kopf geschüttelt hat und meinte, das sei ja eine ganz komische Bratschi-Idee, den ganzen Sonntag in Berliner S-Bahnen zu verbringen.

Der öffentliche Verkehr kann sich hier sehen lassen. Die U-Bahnen fahren ungefähr alle 5 Minuten, und auch die S-Bahnen sind meist im 10-Minuten-Takt unterwegs. Heute hat Bratschi zum ersten Mal das „MetroTram“ ausprobiert, eine Art moderne Strassenbahn. Busse würde es auch noch geben, und zwar, wie Bratschi überrascht festgestellt hat, Doppelstockbusse, wie sie sie bisher nur von London kannte, allerdings gelb und nicht rot. In die Busse hat sich Bratschi noch nicht reingetraut, das ist dann eher „Berlin für Könner“, und im Moment ist Bratschi noch in der Phase „Berlin for Beginners“. Auch mit den Stationsnamen kommt sie noch nicht zurecht. Schöneberg, Schönefeld, Schöneweide, Schönwalde, Schönfliess, Schönerlinde, Schönleinstrasse, Schönhauser Allee, Gross Schönebeck, Hohenschönhausen etc.: Bratschi findet ja tatsächlich fast alles schön hier, aber muss denn wirklich jede zweite Station so heissen? Der Orientierung ist das nicht eben förderlich!

Neben Bahnfahren hat Bratschi heute viel nicht gemacht. Sie war noch kurz im Quartier Prenzlauer Berg und hat sich dort etwas umgeschaut und ist einmal die Schönhauser Allee hoch- und runterspaziert. Bürokollegin G. hat Bratschi nämlich zwei Bücher mit Kurzgeschichten eines in Berlin lebenden Russen, Wladimir Kaminer, ausgeliehen, und eines dieser Bücher heisst „Schönhauser Allee“ und spielt auch dort. Bratschi war deshalb neugierig, wie diese Strasse in der Realität aussieht.

Während Bratschi in Berlin auf Entdeckungsreise geht, lässt es sich Kruse gutgehen. Gestern war er bei B. zum Znacht eingeladen, heute und letzten Sonntag bei Mama Bratschi zum Zmittag. Hoffentlich will er Bratschi im Herbst überhaupt wieder zurückhaben!

 

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